Ergotherapie (B.Sc.)
Was macht den Studiengang besonders?
- Interdisziplinarität: Zusammenarbeit aller fünf primärqualifizierenden Studiengänge im Fachbereich Gesundheit und Pflege in intercurricular angelegten Modulen
- Praxisvorbereitung durch umfassende Lehrkonzepte: Vermittlung von theoretischen Grundlagen, praktische Übungen in simulierten Settings im hochmodernen SkillsLab und praktische Stunden in unterschiedlichen regionalen Einrichtungen der Ergotherapie
- Evidence -Based Practice: Integration von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die therapeutische Praxis, projektbasierte Lernformen, praxisorientierte Seminare
Wie ist der Studiengang aufgebaut?
Der Bachelorstudiengang ist ein primärqualifizierender Studiengang, d. h. die Theorie- und Praxisqualifikation erfolgt durch die Hochschule. Das Studium umfasst sieben Semester. Mit dem erfolgreichen Abschluss werden insgesamt 210 ECTS vergeben. Nach erfolgreichem Studienabschluss verleiht die Ernst-Abbe-Hochschule Jena den international anerkannten akademischen Grad Bachelor of Science (B. Sc.)
Erster Studienabschnitt
Die Semester 1 bis 6 im Umfang von 180 ECTS bestehen aus 20 Lehrmodulen und 4 Praxismodulen (= Praktika), die in mit der Ernst-Abbe-Hochschule Jena kooperierenden Einrichtungen geleistet werden. Die Praxismodule müssen nicht eigenständig organisiert werden (die Einrichtungen liegen in und um Jena (60 km)). Der erste Studienabschnitt schließt mit den staatlichen berufszulassenden Prüfungen in der Ergotherapie ab.
Zweiter Studienabschnitt
Das 7. Semester hat einen Umfang von 30 ECTS. Es enthält 3 Lehrmodule, darunter 1 Wahlpflichtmodul. Dieses Semester dient der Vertiefung, Konkretisierung und Erweiterung des im ersten Studienabschnitt erworbenen Wissens und der entsprechenden Kompetenzen. Der zweite Studienabschnitt schließt mit der Bachelorarbeit ab.
Modulübersicht je Semester
Was sind die Voraussetzungen für das Studium?
- Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife
- Du hast keine Hochschul- oder Fachhochschulreife, dafür aber Berufserfahrung? Dann informiere dich über ein Studium ohne Abitur.
- Du hast deinen Schul- oder Studienabschluss im Ausland erworben? Beachte die Zugangsvoraussetzungen für ein Studium in Deutschland.
Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach dem Studium?
Im Sinne einer modernen bedarfsorientierten und integrierten Gesundheitsversorgung eröffnet der Studiengang Ergotherapie attraktive und zukunftssichre Arbeits- und Karrierechancen. Neben Tätigkeitsfeldern der direkten Patientenversorgung für alle Bereiche des Gesundheitswesen der stationären und teilstationären Versorgung (Kliniken, Reha-Zentren, Alten- und Pflegeheime, Hospize und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen aller Art) werden die Arbeitsfelder im ambulanten Bereich für Ergotherapeuten mehr und mehr relevant, wobei sich gesundheitliche mit sozialen Aspekten mischen. Ein Bachelor-Abschluss eröffnet auch Wege in Tätigkeiten in Verwaltung (z. B. bei Krankenkassen), Lehre (z. B. an Schulen und Hochschulen) oder Industrie (z. B. bei Arbeitsplatzergonomie).
Der Studiengang Ergotherapie qualifiziert dich für vielseitige Aufgaben in sich dynamisch entwickelnden Berufsfeldern, wie z. B.:
- die Durchführung klassischer ergotherapeutischer Interventionen für komplexe Therapie-, Beratungs- und Betreuungssituationen von Patienten und Angehörigen
- die sich im Hinblick auf Inklusion ergebende neuen Möglichkeiten und Anforderungen für die Gestaltung der Lebensvollzüge von Menschen mit Behinderung
- die Arbeit mit Kindern, die in schulischer und beruflicher Entwicklung oft Einschränkungen erfahren
- die Begleitung des immer älter werdenden alten Menschen und ihren damit verbundenen Herausforderungen für ihr Tun und ihre Teilnahme am Alltagsleben
- die Berücksichtigung von psychischen Aspekten des Alltages im beruflichen oder privaten Bereich, wie z. B. bei Gesundheitsförderung und Prävention am Arbeitsplatz und im Freizeitsektor, um Einschränkungen und Beeinträchtigungen in der sozialen Partizipation vorzubeugen
- die Forschung und Lehre in der Ergotherapie, um Beruf, Gesellschaft und ihre Sozialsysteme kontinuierlich zu entwickeln
Dabei liegen typische Tätigkeitsfelder der praktischen ergotherapeutischen Arbeit in den folgenden Bereichen:
- ergotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: positive Beeinflussung deren körperlicher, kognitiver oder sozialer Entwicklung; enge Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten und den Eltern und/oder der Familie
- stationäre Rehabilitation (neurologisch, orthopädisch oder handtherapeutisch): Teilnahme an regelmäßigen interdisziplinären Visiten und Teambesprechungen; eigenständige Planung und Durchführung von Einzel- und/oder Gruppenbehandlungen, die motorisch-funktionell oder auf Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) ausgerichtet sind, ebenso wie Patientenschulungen; Vorbereitung des Übergangs in den ambulanten Bereich mit Hilfsmitteltraining und Beratung zur Wohnraumanpassung
- Erkrankungen aus dem Suchtbereich: eigenverantwortliche Durchführung von Einzel- und Gruppentherapien vor allem im hauswirtschaftlichem Bereich, Erstellung der Dokumentation von Behandlungszielen und Ergebnissen, Beachtung der Qualitätssicherung in der therapeutischen Leistungserbringung, Optimierung von Behandlungsprozessen.
- Personen mit Demenz: Arbeit in einem überschaubaren, fast familiären Wohnbereich, Zielstellung ist es, aus möglichst jeder Alltagssituation einen therapeutischen Nutzen für die Bewohnerinnen und Bewohner zu gewinnen
- Ergotherapeut/in im Altenheim: Förderung der Bewohnenden individuell und in Gruppen im Hinblick auf Aktivierung und Teilhabe, z. B. durch kognitives Training, Wahrnehmungsübungen, Sitzgymnastik, Spiele, aber auch die Planung und Durchführung von Festen, Feiern und Ausflügen für die Bewohnenden; enge Zusammenarbeit mit der Pflege, dem therapeutischen Team und den Angehörigen
- Arbeitsrehabilitation: Arbeit z. B. als Jobcoach mit individueller Unterstützung für schwerbehinderte Menschen am Arbeitsplatz.
- Lehre und Forschung: Lehraufgaben für Ergotherapie oder für interprofessionelle Themen, Beteiligung am Aufbau eines praxisbasierten Forschungsnetzwerkes, Forschungsaktivitäten im Bereich Ergotherapie, Occupational Science und Gesundheitswissenschaften