Thüringer Hochschulgründernetzwerk StarTH: Drei Gründungsprojekte der EAH Jena erhalten Förderung
Die EAH Jena übernimmt als praxisorientierte Hochschule eine zentrale Rolle im Netzwerk. Der Gründungsservice unterstützt bei der Entwicklung tragfähiger Geschäftsideen, bei Businessplänen und bei Finanzierungsfragen. Darüber hinaus bietet das StartUpLab der Hochschule moderne Infrastruktur, kreative Arbeitsumgebungen und vielfältige Vernetzungsformate, die Studierende und Forschende bei innovativen Vorhaben begleiten.
Aktuell werden drei Projekte der EAH Jena mit einem StarTH-Stipendium gefördert. Die Vorhaben reichen von smarter Schlafanalyse über KI-gestützte Versicherungsvergleiche bis hin zu einem Café mit sozialem und generationenverbindendem Anspruch.
„A vs. I“ – KI-gestützte Versicherungsanalyse
Oliver Berteit, 35 Jahre alt und wissenschaftlich tätig im Bereich Informationstechnologie und Künstliche Intelligenz an der EAH Jena, entwickelt eine Plattform zur automatisierten Analyse und Bewertung von Versicherungsdokumenten. Das System soll komplexe Inhalte verständlich aufbereiten und fundierte Empfehlungen ermöglichen. Ziel ist es, Menschen in der Versicherungsvermittlung eine objektive und effiziente Unterstützung zu bieten. Dabei werden auch rechtliche Anforderungen wie der Datenschutz (DSGVO) und der neue EU AI Act berücksichtigt – ein europäisches Gesetz, das den sicheren und transparenten Einsatz von KI-Systemen regelt. Während der Förderung entsteht ein funktionaler Prototyp. Erste Nutzerinnen und Nutzer sollen die Anwendung testen und Feedback zur Optimierung geben. Berteit bringt umfangreiche Erfahrung aus den Bereichen Smart Industries und KI-basierte Prozessoptimierung in das Projekt ein.
„DentaTrack“ – Intelligente Zahnschiene gegen Knirschen
Justus Horn, 22 Jahre alt, Masterstudent der Medizintechnik an der EAH Jena, entwickelt eine innovative Zahnschiene mit integrierten Drucksensoren. Diese erkennt nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) und analysiert die Schlafphasen der Nutzenden. Die erfassten Daten werden kabellos übertragen und visualisiert, um individuell angepasste Rückschlüsse zu ermöglichen. Während der Förderzeit plant Horn die Miniaturisierung des Schaltaufbaus sowie eine umfassende Recherche geeigneter Materialien für den medizinischen Einsatz. Zudem wird die Software zur Verarbeitung und Präsentation der Daten weiterentwickelt. Auch die Gründungsvorbereitung steht im Fokus, einschließlich der Klassifizierung als Medizinprodukt und der Kontaktaufnahme mit Krankenkassen.
„Gute Stube“ – Generationenverbindendes Café-Konzept
Benjamin Schubert, 38 Jahre alt und Masterstudent der Sozialen Arbeit an der EAH Jena, entwickelt ein Café-Konzept, das hochwertige Gastronomie mit sozialer Nachhaltigkeit verbindet. Seniorinnen und Senioren werden aktiv eingebunden, bringen eigene Rezepte und Lebenserfahrung ein und gestalten die Atmosphäre des Cafés mit. So entsteht ein Ort der Begegnung zwischen den Generationen, der nicht den Charakter eines Sozialprojekts hat. Das Café setzt auf „Less Waste“ – für weniger Müll und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Es bietet internationale Frühstücksspezialitäten, traditionelles Gebäck und attraktive Abendangebote in gemütlicher Bar-Atmosphäre, ganz wie bei den Großeltern. Geplant sind zudem Pop-up-Aktionen mit mobiler Kaffeetheke sowie der Einsatz von KI-Tools im Marketing. Während der Förderzeit erarbeitet Schubert ein tragfähiges Businessmodell sowie ein Pitch-Deck, eine kompakte Präsentation, mit der er seine Idee potenziellen Fördernden vorstellen kann. Zudem nimmt er an einer professionellen Barista-Schulung teil und erweitert sein Netzwerk durch Kontakte zu Initiativen wie Nucleus Jena.
Kontakt:
Oliver Berteit („A vs. I“): Oliver.Berteit@eah-jena.de
Justus Horn („DentaTrack“): Justus.Horn@stud.eah-jena.de
Benjamin Schubert („Gute Stube“): Benjamin.Schubert@hotmail.de