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Fliegende Helfer für die Atmosphärenforschung

Die EAH Jena erhält eine Förderung vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt für die Entwicklung autonomer Mikrofluggeräte zur Messung atmosphärischer Parameter. Diese sollen künftig helfen, Wetterphänomene einfacher zu beobachten und besser zu verstehen. Das Projekt „MAVAS – Micro Air Vehicle for Atmospheric Sounding“ wird über vier Jahre mit insgesamt 2,8 Millionen Euro gefördert und verbindet technologische Innovation mit einem klaren gesellschaftlichen Nutzen.

Hintergrund: Neue Wege zu präzisen Wetterdaten

Die wissenschaftliche Erforschung der Erdatmosphäre ist von herausragender gesellschaftlicher Bedeutung, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Folgen. Für die Entwicklung fundierter meteorologischer Modelle sind direkte Messdaten aus der Atmosphäre unerlässlich. Hier setzt MAVAS an: Im Projekt sollen unbemannte, autonom navigierende und energieeffiziente Mikroflugroboter (englisch: Micro Air Vehicles, kurz: MAV) entwickelt werden, die speziell für den Einsatz in der Troposphäre konzipiert sind und ohne großen Aufwand eingesetzt werden können. Sie bieten eine flexible, umweltschonende und wirtschaftliche Erweiterung zu herkömmlichen Messsystemen.

Technologie trifft Umweltbewusstsein

Die Mikrofluggeräte in Starrflügel-Konfiguration sollen mit miniaturisierten Sensoren ausgestattet werden, die in der Lage sind, atmosphärische Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Windgeschwindigkeit zu erfassen – und das autonom und mit minimalem Energieaufwand. Besonderes Augenmerk wird auf ein leichtes, aerodynamisch optimiertes Design gelegt, um das Risiko für andere Luftraumnutzer, wie z. B. Verkehrsflugzeuge, zu minimieren. Die Rückkehrfunktion zum Startpunkt sorgt für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Forschung, Lehre und Transfer unter einem Dach

Geleitet wird das MAVAS-Projekt von den Professoren Prof. Dr.-Ing. Frank Dienerowitz, Prof. Dr.-Ing. Burkart Voß und Prof. Dr.-Ing. Daniel Möller. Neben dem technologischen Fortschritt fördert das Projekt insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit an der EAH Jena – zwischen Forschung, Lehre und Praxis, aber auch über die Hochschulgrenzen hinaus in Richtung Wirtschaft und Bildung.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Nachwuchsförderung im MINT-Bereich: Studierende und Promovierende werden aktiv in die Forschung eingebunden und erhalten die Möglichkeit, eigene Beiträge zur MAV-Technologie zu entwickeln. Dafür entsteht ein moderner Forschungsraum auf dem Campus der Hochschule: das „MAV-Lab" – ein kreativer Entwicklungsraum mit integriertem Makerspace für eigenständige studentische Projekte. Hier wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch praxisnah gestaltet.

Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Mehrwert

Die direkte Messung atmosphärischer Parameter mittels einfach einsetzbarer Mikrofluggeräte verbessert die Genauigkeit von Wettervorhersagen – mit spürbarem Nutzen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. 

„Mit dem Projekt MAVAS verfolgen wir einen innovativen Ansatz, der nicht nur die Atmosphärenforschung vorantreibt, sondern auch den Wissens- und Technologietransfer in die Praxis fördert,“ sagt Prof. Dr. Frank Dienerowitz, Professor für Technische Mechanik an der EAH Jena.

Mit MAVAS positioniert sich die EAH Jena als Impulsgeberin für angewandte Forschung, nachhaltige Technologieentwicklung und eine neue Generation engagierter Forscherinnen und Forscher.

Kontakt:

Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Prof. Dr.-Ing. Frank Dienerowitz

E-Mail: Frank.Dienerowitz@eah-jena.de