Neuaufnahmen in die Promotionsförderung

Neuaufnahmen in die Promotionsförderung

In die hochschulinterne Promotionsförderung der EAH wurden im Jahr  2022 vier neue Promovierende aus den FB SciTec, MT/BT und SW aufgenommen. Im Rahmen dieser Förderung erhalten besonders qualifizierte Absolventen und 
Absolventinnen bzw. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der EAH Jena für drei Jahre eine durch die Hochschule finanzierte Promotionsstelle.

Lukas Werner beschäftigt sich seit dem 01.02.2022 in seiner Promotion mit der „Konzeption, Simulation und Umsetzung variabler hyperchromatischer Spektralsensoren“

Ziel dieses Vorhabens ist es, ein vollkommen neuartiges Spektrometer-Konzept zu erarbeiten, zu erforschen und umzusetzen, das die Möglichkeit bietet, einen extrem großen Wellenlängenbereich zu adressieren, der neben dem ultra-violetten und sichtbaren Spektralbereich (UV-VIS) auch Wellenlängen größer > 1,1 μm zugänglich macht und gleichzeitig eine kostengünstige und kompakte Umsetzung ermöglicht und insbesondere auf den Einsatz teurer Detektor-Arrays verzichtet. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten in diversen optischen Instrumenten, ergibt sich nach der erfolgreichen Bearbeitung der Thematik ein hohes Potenzial für anschließende Kooperationen mit Partnern aus der Forschung und Wirtschaft.

Betreut wird Lukas Werner an der EAH durch Prof. Dr. Robert Brunner am FB SciTec. Universitärer Betreuer ist Prof. Dr. rer. nat. habil. Hartmut Hillmer von der Universität Kassel.

Kristina Worch arbeitet seit dem 01.03.2022 an ihrer Promotion zum Thema „Rekombinante Proteinproduktion in einem gerührten Bioreaktor unter Verwendung des Baculovirus-Expressionsvektorsystems“.

Ziel ist es, eine Plattform für die Produktion von besonders schwierig zu exprimierenden Proteinen, wie z. B. Transportproteinen, in Insektenzellen im Bioreaktor-Maßstab zu schaffen, um sie anschließend funktionell zu charakterisieren. Die vorgeschlagene Baculovirus-basierte Expressionsplattform wird zu einem Instrumentarium beitragen, das Forschern auf dem Gebiet der heterologen Proteinproduktion in Bioprozessen zugute kommen wird. Insektenzellkulturen spielen eine zunehmende Rolle bei der Herstellung von Impfstoffen, Therapeutika und rekombinanten Proteinen. In Zukunft könnten sie im Rahmen von Cellular Agriculture sogar zur Produktion nachhaltiger Nahrungsmittel eingesetzt werden.

Betreut wird Kristina Worch an der EAH durch Prof. Dr. Antje Burse am FB MT/BT. Universitärer Betreuer ist Prof. Dr. Thorsten Heinzel von der Uni Jena.

Robin Hassel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der AG Bliedtner und beschäftigt sich seit dem 01.07.2022 in seiner Promotion mit der „Additiven Fertigung von komplexen 3D-Strukturen auf der Basis von wasserlöslichen Alkalisilicaten (Wassergläsern)“.

Durch die erstmalige Verwendung des kostengünstigen und rein auf anorganischen Ausgangsstoffen beruhenden Materials kann insbesondere den Aspekten der Nachhaltigkeit und Decarbonisierung im Bereich der additiven Technologien und Materialwissenschaften Rechnung getragen werden. Der Ansatz besteht darin, das flüssige Ausgangsmaterial schichtweise durch energetische Strahlung im IR-Bereich zu verfestigen, wodurch bei scannender Strahlführung und absenkbarer Bauplattform 3D-Formkörper mit komplexen Geometrien und, gegenüber Polymerwerkstoffen, deutlich besseren mechanischen, chemischen und thermischen Eigenschaften aufgebaut werden sollen. Im Gegensatz zu herkömmlichen SLA-Verfahren erfolgt die Verfestigung hier durch Lösungsmittelentzug in Form einer gezielten Dehydratation.

Betreut wird Robin Hassel an der EAH durch Prof. Dr.-Ing. Jens Bliedtner. Für die universitäre Betreuung der Promotionsarbeit konnte Frau Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Edda Rädlein vom Fachgebiet Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe der TU Ilmenau gewonnen werden.+

Dorothea Gläßer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Evaluation des sozialpädagogischen Teamteachings“ am FB SW. In Ihrer Promotion zum Thema „Interkulturelle Begegnungen als Ressource im Akkulturationsprozess junger Geflüchteter: Eine dyadische Perspektive auf Integration“ beschäftigt sie sich seit dem 01.08.2022 vertieft mit den Realitäten junger Geflüchteter in Deutschland.

Dabei widmet sie sich folgenden Fragen: Welche Ressourcen im Akkulturationsprozess beeinflussen das psychische Wohlbefinden und somit auch die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe junger Geflüchteter in Deutschland? Wie wirkt sich die direkte Interaktion zwischen jungen Geflüchteten und Deutschen auf das jeweilige Erleben und Verhalten aus? Welche Rolle nimmt empathische Akkuratheit in diesen interkulturellen Begegnungen ein? Die Daten werden mithilfe dyadischer Datenanalysen ausgewertet, welche erstmalig in diesem Kontext zum Einsatz kommen. Diese ermöglichen einen detaillierteren Blick auf interkulturelle Interaktionen, da nicht nur Daten auf Individualebene, sondern von beiden Interaktionspartner_innen und auf der Beziehungsebene separat ausgewertet werden können.

Betreut wird Dorothea Gläßer an der EAH durch Frau Prof. Dr. Nicole Harth. Universitäre Betreuerin ist Frau Prof. Dr. Michaela Riediger vom Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie an der Uni Jena.

Sophie Reimer

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