30 Jahre Fachbereich Sozialwesen – Rückblicke und Ausblicke
30 Jahre Fachbereich Sozialwesen – Rückblicke und Ausblicke
Im Oktober 1992 begann die Geschichte des Fachbereichs Sozialwesen an der EAH Jena. Erstmalig wurden 150 Studierende am Fachbereich immatrikuliert. Es handelte sich um den in der Praxis sprichwörtlich sogenannten „Null-Kurs“. Viele der zu jener Zeit qualifizierten Kolleg*innen sind in der Sozialen Arbeit nicht nur angekommen, sondern auch noch aktiv.
Das 30-jährige Jubiläum des Fachbereichs Sozialwesen gab den Anlass, gemeinsam zurückzublicken und vorauszuschauen. Mit dem Fachtag am 29.06.2022 wurde erstmals die Möglichkeit eröffnet (Fachbereichs-)Geschichte(n) sichtbar zu machen, daraus zu lernen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Es war ein Tag, um ehemalige und neue Professor*innen & Mitarbeiter*innen, ehemalige Kommiliton*innen, aktuelle Studierende und Praxispartner*innen zusammenzubringen und fachliche Impulse für Theorie und Praxis mitzunehmen.
Insgesamt waren etwa 60 Teilnehmende aus beruflichen Feldern der Sozialen Arbeit und der Wissenschaft am Fachtag anwesend und nahmen aktiv am Erzählcafé, den Vorlesungen und der Fish Bowl am Nachmittag teil. Entsprechend der Konzeption „aus Geschichte(n) lernen und die Zukunft gestalten“ wurde der Fachtag als Hybrid-Veranstaltung angelegt, so dass ein Austausch vor Ort an der EAH sowie an den Bildschirmen möglich war.
Prof. Dr. Andreas Lampert, Dekan des Fachbereiches, moderierte das Erzählcafé und eröffnete die Veranstaltung mit den Glückwünschen der Kanzlerin, Dr. Alexandra Denzel-Trensch. Das Erzählcafé wurde von Erinnerungsstücken gerahmt, welche die Anfangszeit des Fachbereichs symbolisieren. In einer ersten Runde erzählten die eingeladen ehemaligen Professor*innen Prof.in Dr.in habil. Heike Maschmann (ehemals Ludwig), Prof.in Dr.in Regina Krczizek (ehemals Schindewolf), Prof. Dr. Rainer Hirt, Prof. Dr. Ulrich Lakemann und Tobias Lehmann (Alumni) von den Anfängen des Fachbereiches, den Herausforderungen der Organisation in Lehre und Studium und der Umsetzung von Ideen sowie bleibenden Erlebnissen und Erfahrungen. In einer zweiten Runde berichteten Prof.in Dr.in Nicole Harth, Prof.in Dr.in Claudia Beetz, Prof. Dr. habil. Markus Hundeck und Maria Schiffels von ihren ersten Eindrücken am Fachbereich, den aktuellen Entwicklungen und Zukunftsideen. Im Anschluss daran war mit einem Sektempfang Zeit für Begegnungen und Gespräche.
Prof. Dr. Rolf Pfeiffers Abschiedsvorlesung behandelte das Thema „Gemeinschaftliches Wohnen im Alter – eine gute Idee mit Hindernissen“, wobei kritische Situationen bei der Konsolidierung von Wohnprojekten beleuchtet und Lösungsvorschläge durch sozialpädagogische Beratung und Begleitung unterbreitet wurden. Im Rahmen seines Vortrages stellte er einen Fragebogen zum Thema „Suche nach einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt“ vor. Hintergrund der Entwicklung des Fragenbogens ist, den Menschen, die an einem gemeinsamen Wohnen interessiert sind, Vorstellungen und Wünsche an das eigene zukünftige Wohnen (Einzug in ein bereits existierendes Projekt oder Gründung einer neuen Projektinitiative) zu konkretisieren, um eine Passung zwischen den beteiligten Personen zu finden. Das rechtzeitige Erkennen von Differenzen kann daher zu realistischeren Begegnungen beitragen. Die „Checkliste“ (als Download auf der Homepage des Fachbereiches Sozialwesen erhältlich) kann die Kontaktaufnahme im Internet, per E-Mail, durch Telefonate und spätere Treffen strukturierter gestalten.
In der hybrid stattfindenden Antrittsvorlesung (Thema: „Raum als konstitutive Dimension von Wohnen und Leben im Alter“) von Frau Prof.in Dr.in Yvonne Rubin stellte sie soziale Dimensionen von Wohnen zur Diskussion und kontextualisiert diese mit strukturellen Aspekten der Vergesellschaftung sorgender Tätigkeiten dar. Hierbei handelt es sich um erste Ergebnisse aus ihrem Forschungsprojekt „Soziale Altenarbeit in stationären Altenhilfeeinrichtungen während der Corona-Pandemie“.
Am späten Nachmittag wurde rege zum Thema „Wie DIGITAL verträgt sozial? im Rahmen einer Fish Bowl diskutiert. Neben den beiden Professor*innen Prof.in Dr.in Yvonne Rubin und Prof. Dr. habil. Michael Opielka (Fachbereich Sozialwesen) kamen zahlreiche Gäste zu Wort, welche auf das Podium eingeladen wurden um positive und negative Aspekte zur Thematik einzubringen und zur Diskussion beizutragen.
Der Fachbereich Sozialwesen dankt allen Beteiligten, den Referentinnen und Referenten und den Teilnehmenden.
Claudia Recke
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