Studierenden-Workshop zu Data Literacy in Jordanien
Studierenden-Workshop zu Data Literacy in Jordanien
Das vom DAAD mit knapp 200.000 EUR geförderte Projekt «Introducing Data Literacy at GJU» (IDL@GJU) läuft in den Jahren 2021 und 2022 und wird von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg koordiniert
Neben der EAH Jena sind die German Jordanian University (GJU) in Amman, Jordanien, die HS Bonn-Rhein-Sieg, die TH Brandenburg, die HS Darmstadt sowie die HS Fulda Projektpartner.
Unter Data Literacy versteht man grundlegende Kompetenzen für den kritischen Umgang mit Daten. Dies umfasst alle Aktivitäten von der Sammlung der Daten, deren Speicherung und Verarbeitung bis hin zur Nutzung der aus den Daten gewonnenen Erkenntnissen. Data-Literacy-Kompetenzen sind für Studierende aller Fachrichtungen relevant.
Ziel des Projektes ist daher neben der Förderung von Mobilität von Studierenden und Dozierenden und des Ausbaus der Kooperation zwischen den beteiligten Hochschulen, das Konzept Data Literacy (DL) an der GJU und in Jordanien bekannt zu machen, relevante Kompetenzen zu identifizieren sowie bestehende Module an der GJU um die Vermittlung von DL-Kompetenzen zu erweitern.
In diesem Zusammenhang fand vom 15. bis 19. Mai 2022 ein interdisziplinärer und internationaler Studierenden-Workshop auf dem Campus der German Jordanian University in Madaba, Jordanien statt. Der Workshop wurde von Professor:innen aller am Projekt beteiligten Hochschulen gestaltet. 24 Studierende der GJU und 19 Studierende der deutschen Partnerhochschulen nahmen am Workshop teil.
Dieser begann am Sonntag, den 15. Mai 2022 um 9:30 Uhr jordanische Zeit. Ja, Sie haben richtig gelesen, Sonntag. Die Arbeitswoche in Jordanien geht normalerweise von Sonntag bis Donnerstag. Die Themen des Workshops waren vielfältig und betrachteten wesentliche Elemente des Umgangs mit Daten. Die Datensammlung erfolgte praktisch durch Messungen vor Ort (Data Collection, Prof. Dr. Herpers, HS Bonn-Rhein-Sieg). Die vor Ort erhobenen Daten wurden dann gemeinsam visualisiert (Data Visualization, Prof. Dr. Grimm, HS Darmstadt, Prof. Schnitzer, TH Brandenburg und Prof. Dr. Milde HS Fulda) und analysiert (Data Analysis, Prof. Dr. Christopher Schneider, EAH Jena).
Daneben gab es Inputs zu Data Ethics (Prof. Dr. Christina B. Claß, EAH Jena) und Data Security (Dr. Abou-Tair und Dr. Abu Jabal, GJU). Ein Highlight war der am Mittwoch und Donnerstag stattfindende Data Hackathon, in dem Teams aus jordanischen und deutschen Studierenden ein selbstgewähltes Thema bearbeiteten und ihre Ergebnisse präsentierten. Die Themen beschäftigten sich mit der Wassersituation in Jordanien und Deutschland, der Demografie beider Länder, dem Vergleich von Lebenserwartungen sowie dem sog. Big-Mac-Index – einem Index zum Vergleich der Kaufkraft zweier Währungen.
Der Workshop war eingerahmt durch verschiedene Ausflüge (Amman, Berg Nebo und Madaba) und einem gemeinsamen Grillabend an der Hochschule im Rahmen der German Week. Jordanier sind äußerst gastfreundliche Menschen und so luden die jordanischen die deutschen Studierenden neben den offiziellen Aktivitäten zu mehreren Veranstaltungen ein und sorgten für ein vielseitiges und volles Programm.
Die DAAD-Förderung ermöglichte die Teilnahme von fünf Studierenden aus den Studiengängen MT und UT/UTE der EAH Jena am Workshop in Amman: Katharina Gruteser, William Hauffe, Sven Kock, Pia Reinfeld und Helene Wabnitz. Außerdem schlossen sich zwei weitere Studierende der EAH Jena, die im Sommersemester ihr Austauschsemester an der GJU absolvierten, dem Workshop und den Aktivitäten an.
„Der Workshop bot uns die Gelegenheit nicht nur die Thematik Data Literacy sondern auch das Land Jordanien und seine Bevölkerung von einer ganz anderen Perspektive kennenzulernen. Vor allem der interkulturelle Austausch mit den jordanischen Studierenden über den Workshop hinaus, wie gemeinsames Essen gehen, Partys und Ausflüge nach Mount Nebo und Amman, machte den Workshop einmalig.
Themen wie Datenethik, Datenerfassung und -analyse wurden während des Workshops auf dem Campus der GJU interaktiv und sehr anwendungsbezogen nähergebracht. Dabei entstanden nicht nur neue Kontakte zu jordanischen Studierenden, sondern auch zu Studierenden anderer deutscher Hochschulen. Durch die vielen unterschiedlichen Studiengänge und damit verbundenen Herangehensweisen an Problemstellungen entstand eine sehr angeregte und facettenreiche Zusammenarbeit.
Während des Aufenthalts erhielten wir auch Einblicke in die Geschichte und die Politik Jordaniens. Insbesondere Themen wie Beziehungen zu Nachbarländern, die Lebensweise der Jordanier:innen und die akute Wasserknappheit wurden einem vor Augen geführt. Nach dem Workshop bestand die Möglichkeit, neben den Städten Madaba und Amman weitere Orte in Jordanien zu besuchen. Dazu gehörten zum Beispiel eine Übernachtung in der Wüste Wadi Rum, ein Besuch der beeindruckenden Felsenstadt Petra und ein Ausflug an das Tote Meer.
Die GJU (www.gju.edu.jo) ist eine Partnerhochschule der EAH Jena und bietet verschiedene Möglichkeiten für einen Studierendenaustausch an. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Ihren Fachbereich oder das International Office. Bei Fragen zur GJU können Sie auch gerne Frau Prof. Dr. Claß (christina.class@gju.edu.jo) kontaktieren, die von 2008 bis 2017 an der GJU tätig war.
Christina B. Claß
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