iENA-Bronzemedaille für Wasserglaspatent
iENA-Bronzemedaille für Wasserglaspatent
Am 17.05.2022 fand im Landespatentzentrum Thüringen (PATON) an der TU Ilmenau in einer Auszeichnungsveranstaltung die feierliche Übergabe der Bronzemedaille für die Erfindung „Verfahren zum dreidimensionalen additiven Aufbau eines Formkörpers aus Wasserglas“ statt (Bild 1).
Die ausgezeichnete Erfindung beschreibt ein neues kostengünstiges additives Fertigungsverfahren zur Generierung komplexer dreidimensionaler amorpher, teilkristalliner oder kristalliner Formkörper.
Als Ausgangsmaterial werden Wassergläser verwendet, welche auch als glasige Alkalisilikate, z. B. Natrium-, Kalium- und Lithiumsilikate, sowie dessen wässrige Lösungen bezeichnet werden. Sie können in flüssiger sowie fester, einschließlich hochviskoser Form vorliegen und werden durch das Aufschmelzen von Sand und Alkalicarbonaten hergestellt. Für das neue Fertigungsverfahren wird niedrig- und hochviskoses Wasserglas schichtweise durch energetische Strahlung, vorzugsweise CO2-Laserstrahlung, verfestigt (Bild 2). Hierbei erfolgt diese Verfestigung durch den Lösungsmittelentzug während des Laserprozesses. Durch eine beispielsweise scannende Laserstrahlführung können dreidimensionale Formkörper mit komplexen Geometrieverhältnissen, z. B. Hohlräume, Hinterschnitte, Bohrungen usw. hergestellt werden. Verglichen mit konventionellen Herstellungsverfahren, z. B. SOL-Gel-Prozesse, ist durch das neue Verfahren eine hohe Individualisierung möglich.
Insgesamt elf Thüringer Erfinderinnen und Erfinder, die an der internationalen Fachmesse iENA 2021 „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ in Nürnberg beteiligt waren, wurden bereits im vergangenen Jahr mit einer Medaille ausgezeichnet. Diese Medaillen konnten pandemiebedingt nur gesammelt an einen Vertreter vom PATON übergeben werden und die Weitergabe an die jeweiligen Thüringer Erfinder hat sich dann, aus gleichem Grund, noch bis in den Mai dieses Jahres verzögert.
Im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung in Ilmenau konnte das Thema in einem kurzen Vortrag auch den anderen anwesenden Gästen – Erfinder aus Wissenschaftseinrichtungen und der Industrie sowie Vertretern von Presse und Politik – vorgestellt werden.
AG Bliedtner
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