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Startschuss für Law Clinic

EAH Jena mit neuem Projekt für Beratung von Migrantinnen und Migranten

Mit Beginn des Sommersemesters am heutigen 1. April startet am Fachbereich Sozialwesen der EAH Jena das Projekt „Migration and Participation Law Clinic“ (MaP). Ziel von MaP ist es, Studierende der EAH und weitere Interessierte dazu zu qualifizieren, unter juristischer Supervision Migrantinnen und Migranten ehrenamtlich zu Fragen der sozialrechtlichen Teilhabe zu beraten und diese bei Bedarf auch darüber hinaus zu unterstützen, etwa bei Behördengängen. Im Fokus stehen dabei zunächst Hilfestellungen zur Bildungs- und Arbeitsmarktintegration, z.B. zum Zugang zu Sprachkursen, Ausbildungsplätzen, Beschäftigung oder zum Studium. 

Das vierköpfige MaP-Team besteht aus Frederik v. Harbou, seit Oktober 2020 Professor im Fachbereich Sozialwesen der EAH mit Schwerpunkt im Migrations- und Sozialrecht, den beiden EAH-Studierenden Mahin Caliskan und Joanna Wolf, sowie der EAH-Alumna Susann Detko. 

Alle Teammitglieder bringen langjährige Praxiserfahrungen in diesem Feld mit: Von Harbou war vor seiner Berufung fünf Jahre lang als Rechtsanwalt für Migrationsrecht in Berlin tätig. Caliskan und Wolf haben sich vielfältig ehrenamtlich in der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten engagiert, u.a. bei dem Aufbau des Kreativ- und Gemeinschaftszentrums „Open Space“ in Drama (Griechenland) sowie in der Refugee Law Clinic Jena. Detko wiederum ist seit 2016 Mitarbeiterin der Stabsstelle Ausländerwesen/ Integration des Landratsamtes Saale-Orla-Kreis, wo sie für die Sozialberatung Geflüchteter zuständig ist. 

Die MaP-Gründer/innen verbindet das Anliegen, mit ihrem Projekt zum einen Migrant/innen das Ankommen und die soziale Teilhabe in Deutschland durch eine niedrigschwellige ehrenamtliche Beratung und Unterstützung zu erleichtern. Zum anderen bietet das Projekt vor allem Studierenden der Sozialen Arbeit die Möglichkeit, sich für die Interessen häufig marginalisierter Menschen einzusetzen und dabei zugleich in Beratungs-„Tandems“ erste berufspraktische Erfahrungen zu sammeln. Die Ernst-Abbe-Hochschule wiederum wird gerade in Zeiten wachsender sozialer Gräben und Tendenzen von Ausgrenzung und Rechtspopulismus ihrer Verantwortung für ein gleichermaßen auf Gemeinsamkeit und Vielfalt basierendes Zusammenleben in der deutschen Einwanderungsgesellschaft gerecht.

Bereits mit Beginn dieses Sommersemesters werden im Rahmen einer sogenannten „Projektwerkstatt“ am Fachbereich Sozialwesen Studierende von Anfang an in die Gestaltung von MaP eingebunden, etwa durch die Konzeption späterer Programminhalte und Beratungsleitfäden oder den Aufbau von Netzwerken. Im Oktober 2021 startet dann die erste Ausbildungsphase der späteren ehrenamtlichen Berater/innen. Die in das BA-Curriculum der Sozialen Arbeit integrierte Veranstaltung steht dabei auch EAH-Studierenden anderer Fachbereiche und auch allen weiteren Interessierten aus Jena und der Region kostenfrei offen. Die erste ehrenamtliche Beratung von Migrantinnen und Migranten soll im Frühjahr 2022 stattfinden. 

Einen Einblick in die Motive und weiteren Schritte gewährt das MaP-Gründungsteam in einem Video-Interview, das Ende April 2021 hier (nucleus-jena.de) veröffentlicht wird.

Unterstützt wird MaP sowohl durch Nucleus Jena, als auch durch die Vizepräsidentin der EAH Jena für Studium, Lehre und Weiterbildung. 

Kontakt: map@eah-jena.de

Team MaP, Leitung Prof. Dr. Frederik von Harbou, Frederik.vonHarbou@eah-jena.de