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Dr. rer. nat. Bastian Böttcher

Entwicklung von Strategien zur Vaskularisierung in 3D-gedruckten Biofabrikaten

Betreuer: Prof. Dr. Karl-Heinz Feller

Kooperierende Universität: FSU Jena

Disputation: 21.11.2022

Warum haben Sie sich nach Ihrem Studienabschluss entschieden zu promovieren?

Während meiner Zeit als wissenschaftliche Hilfskraft und während meiner Abschlussarbeiten hatte ich großen Spaß an der Arbeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Feller und sah die Möglichkeit, an meinem Wunschthema zu arbeiten. Dies machte einen großen Reiz für mich aus und führte mich zur Promotion.

Könnten Sie kurz Ihr Promotionsthema (allgemeinverständlich) umreißen?

Während meiner Promotion habe ich mich mit dem Bioprinting beschäftigt, also dem 3D-Druck von Zellen, welche in ein Hydrogelmaterial eingebettet sind. Ein Problem innerhalb dieser 3D-gedruckten Konstrukte ist die Nährstoffversorgung, welche mit zunehmender Größe der Druckerzeugnisse immer schlechter wird. Deshalb war einerseits das Ziel, über einen koaxialen Druck Hohlstränge zu integrieren, aber auch das Wachstum von Endothelzellen, also Zellen der Blutgefäße, in diesen Biofabrikaten zu beobachten. Das Wachstum der Endothelzellen fand dabei mit anderen Zellen statt, welche dank des Bioprintings räumlich getrennt platziert wurden.

Was war für Sie während der Promotion die größte Herausforderung? Und was waren die Highlights in dieser Zeit?

Die größte Herausforderung war für mich die Zellkultur. Insbesondere im fortgeschrittenen Verlauf der Promotion musste ich sowohl mehrere Zelllinien wie auch viele zellbasierte Langzeitexperimente mit einer Dauer von bis zu vier Wochen mehrere Male in der Woche betreuen und nebenbei gleichzeitig neue Experimente starten. Dies erforderte eine gute Organisation wie auch einen straffen Zeitplan, was auf Dauer sehr anstrengend war.

Weniger eine Herausforderung, sondern eher zusätzliche Arbeit waren administrative oder bürokratische Prozesse, welche mit zunehmender Zeit immer mehr wurden und einiges an Zeit in Anspruch nahmen.

Highlights meiner Promotion waren definitiv der Besuch von Tagungen und natürlich generell erfolgreiche Experimente.

Was würden Sie im Rückblick anders machen?

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich natürlich einige Experimente anders designen oder auslassen. Allerdings gehörten diese Experimente zum Lernprozess und haben für mich zu wertvollen Erfahrungen beim Betrieb verschiedener Gerätetechnologien geführt, die mir bei späteren Arbeiten weiterhalfen.

Wie geht es für Sie nach dem Promotionsabschluss beruflich weiter?

Nach der Promotion geht es für mich bei der Sartorius AG als technischer Trainer weiter. Dort bin ich primär dafür zuständig, den Kollegen sowohl das Produktportfolio der Bioprozesstechnik wie auch die entsprechenden Funktionsweisen beizubringen.

Welche Tipps würden Sie angehenden Doktorand*innen an der EAH mit auf den Weg geben?

Die Promotion ist ein sehr langwieriger Prozess, der auch oft von Fehlschlägen geprägt ist. Deshalb schadet es nicht, wenn man schnell lernt mit solchen Problemen umzugehen und auch in schlechten Zeiten immer weiter nach vorne schaut. Neben dem Aufbau einer guten Resilienz ist es auch gut zu wissen, wie man sich am besten von der Arbeit erholen kann, um mit genügend Kraft wieder ins Labor gehen zu können.