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Intelligentes Datenmanagement im Rettungswesen

Infarctcare - Verbesserung der regionalen Versorgungsqualität des akuten Herzinfarktes durch intelligentes Datenmanagement und Interoperabilität für Rettungswesen und Krankenhaus

Forschungsschwerpunkt:
Digitalisierung und Transfer, Gesundheit und Nachhaltigkeit
Projektleitung:
Prof. Dr. Johannes Winning
Projektzeitraum:
01.12.2022 - 30.11.2024
Förderer:
Budget:
376.988,00 €
Förderungskennzeichen:
03WIR5805B
Forschungspartner:
Universitätsklinikum Jena, Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, TAKWA GmbH

Das hohe Risikoprofil der alternden Thüringer- Bevölkerung führt zu steigenden Belastungen durch kardiovaskuläre Krankheitsbilder. Die Herzinfarktmortalität liegt in Thüringen 23.1 % über dem Bundesdurchschnitt. Analysen des Thüringer Infarktnetzwerks zeigen, dass in ländlichen, strukturschwachen Regionen Patient*innen signifikant schlechter und später im Vergleich zu städtischen Regionen behandelt werden. Die Versorgungssituation des akuten Myokardinfarktes ist daher als kritisch einzustufen. Für die Sicherstellung und Optimierung der lokalen medizinischen Versorgung insbesondere in strukturschwachen Regionen ist die Etablierung eines zukunftsorientierten, smarten, datenschutzfreundlichen Daten- und Qualitätsmanagements notwendig. Hierdurch soll der gesamte Behandlungsablauf einschließlich wichtiger Qualitätsindikatoren vom Eingang eines Notrufs bis zur Krankenhausentlassung mit verordneter Medikation elektronisch erfasst werden. Dies soll u.a. durch folgende (IT-)Unterziele des Projektes erreicht werden:

a) Herstellung von Interoperabilität zwischen den verschieden prä- und intrahospitalen Versorgungsstrukturen,

b) Konzeption geeigneter technischer Maßnahmen zur Adressierung von Datenschutzanforderungen für einen rechtskonformen Einsatz des Datenmanagementsystems, und

c) Konzeption von automatisierten Verfahren für Plausibilitäts- und Fehlerprüfungen (Einsatz regelbasierter und lernbasierter KI), um personelle Ressourcen zu schonen und eine hochwertige Datenqualität sicherzustellen.

Auf Grundlage des etablierten smarten Datenmanagements sollen

(1) die außer- und innerklinische Prozess- und Strukturqualität evaluiert,

(2) Strategien zur Verbesserung der Versorgungsqualität abgeleitet und

(3) medizinische Ressourcen geschont und verbessert gesteuert werden.

Die Einführung eines durchgängigen Qualitätsmanagements ist eine zentrale Voraussetzung für nachhaltige Verbesserungen im Gesamtsystem, umfasst alle Bereiche (präklinisch, innerklinisch, Sekundärprävention) und bietet multiple Schnittstellen für weitere Anwendungen (App-basierte Herzinfarktnachsorge), WeCaRe-Projekte (Digitalisierung des Rettungswesens) und mögliche Folgeprojekte. Innerhalb des Projektes wird das smarte Datenmanagement entwickelt, in der WeCaRe-Zielregion im Vergleich zur städtischen Region erprobt und hinsichtlich des Outcomes (Mortalität, Qualitätsindikatoren) im Vergleich zur „Standard-of Care“ untersucht.

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