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Exkursion in den Harz und nach Ostfriesland SS2016

Die dreitägige Exkursion des Sommersemesters 2016 führte die Studierenden der Ernst-Abbe-Hochschule Jena nach Ostfriesland. Durch die Besichtigung unterschiedlichster Unternehmen konnten die Teilnehmer Einblicke in verschiedene Branchen gewinnen.

Die Exkursion startete am frühen Morgen des 31.05.2016 an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und führte nach einer dreistündigen Busfahrt zunächst nach Ilsenburg. Aufgeteilt in zwei Gruppen wurden die Studierenden durch das Werk der ThyssenKrupp Presta Camshafts GmbH geführt. Schritt für Schritt konnten sie die Produktion von Nockenwellen verfolgen, welche das Unternehmen in mehr als 800 Varianten fertigt.

Nach diesem interessanten Zwischenstopp in Ilsenburg setzte die Gruppe die Reise fort und erreichte nach weiteren 5 Stunden im Bus die Jugendherberge Aurich. Im Zuge einer freien Abendplanung konnten die Studierenden die ostfriesische Kleinstadt erkunden oder den Abend gemütlich in der Jugendherberge ausklingen lassen. Im Anschluss an das Frühstück am nächsten Morgen ging es weiter nach Emden, wo die Besichtigung des dort ansässigen VW-Werkes geplant war.

Die Studierenden erhielten zunächst einen kleinen Überblick über die Geschichte des Standortes Emden, welches in erster Linie für den Export des erfolgreichen VW Käfer errichtet wurde. Auch heute ist die Nähe zum Emder Hafen, welcher sich zum drittgrößten Autoverladehafen Europas entwickelte, ein großer Standortvorteil. Seit 1977 wird in Emden der VW Passat produziert, für welchen das Werk heute das Leitwerk darstellt. Neben der Passat Limousine laufen der Passat Variant sowie der Volkswagen CC vom Band. Außerdem werden im werkseigenen Presswerk neben den Blechteilen für die eigene Produktion auch Teile für andere Modelle des Volkswagen-Konzerns gepresst.

Im Anschluss an die kurze Vorstellung folgte die Besichtigung einiger ausgewählter Produktionshallen. Aufgeteilt in zwei Gruppen konnten die Studierenden zunächst den Karosseriebau beobachten. Beispielsweise werden Ober- und Unterseite einer Motorhaube vollautomatisch verklebt und durch eine Falz sowie Schweißpunkte zum Aushärten verbunden. Nach einem kleinen Rundgang durch den Motorenbau, in welchem die Motoren Takt für Takt von Facharbeitern zusammengesetzt wurden, besichtigten die Studierenden außerdem die Endmontage des VW Passats.

Nach dem Verlassen des Werksgeländes ging die Reise weiter nach Papenburg. Da noch genug Zeit bis zur Besichtigung der Werft blieb, steuerte die Gruppe zunächst die Jugendherberge „Jugendgästehaus Johannisburg“ an. Nach der Vergabe der Zimmerschlüssel konnten die Studierenden ein paar Stunden entspannen, bevor es mit dem Bus zur Meyer Werft ging. Schon bei der Ankunft beeindruckte die riesige Werftanlage, welche weltweit über die modernsten Anlagen im Schiffbau verfügt. Im Besucherzentrum angelangt, gab es zunächst einen kurzen Vortrag zur Geschichte der Werft. Diese wurde 1795 gegründet und befindet sich in sechster Generation im Familienbesitz. Die Werft befand sich zunächst in der Papenburger Stadtmitte, wurde in den 1980er Jahren jedoch aufgrund von Platzmangel in den Außenhafen verlagert. Dort steht heute mit 504 Metern das weltweit größte überdachte Baudock. Bekannt ist die Meyer Werft vor allem durch den Bau großer, moderner Kreuzfahrtschiffe. Bis heute wurden in Papenburg 41 Kreuzfahrtschiffe für Kunden weltweit gebaut. Zurzeit beschäftigt die Werft ca. 3.300 Mitarbeiter und ist damit einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.

Nach dem Vortrag konnten die Studierenden sowohl Modelle von in Papenburg gebauten Schiffen unter die Lupe nehmen, als auch die Überführung eines Kreuzfahrtschiffes über die Ems in einem Video verfolgen. Großes Highlight war die Einsicht in das Baudock 2, in welchem zu dieser Zeit ein Kreuzfahrtschiff für den Reeder „Dream Cruises“ gebaut wurde. Die Schiffe werden Block für Block aufgebaut, wobei die Blöcke neben dem eigentlichen Schiff gefertigt werden und mithilfe riesiger Kräne zusammengeführt werden.

Nach einer kurzen Pause in der Jugendherberge machte sich die Gruppe geschlossen auf den Weg zum Wirtshaus am Zeitspeicher, einem gemütlichen Lokal in der Nähe der alten Werftanlage. Bei einem gemeinsamen Abendessen konnten hier die gewonnen Eindrücke diskutiert und ausgewertet werden.

Nach dem Frühstück machte sich die Gruppe auf die Heimreise, wobei sie auch auf dem Rückweg eine Pause im Harz machte, um sich das Walzengießerei & Hartgusswerk Quedlinburg anzuschauen. Dort werden vor allem Walzen für die unterschiedlichsten Branchen gegossen und endbearbeitet. Nach der Ankunft wurden die Studierenden zur Produktionshalle geführt, in welcher Facharbeiter das Gießen einer Walze vorbereiteten. Die Studierenden konnten beobachten, wie das Rohmaterial vom Schmelzofen in einen Tiegel gefüllt und mit Magnesium und anderen Legierungselementen versetzt wurde, um einen optimalen Werkstoff zu erhalten. Nachdem die Studierenden den anschließenden Gießvorgang verfolgen konnten, erhielten sie in einer weiteren Produktionshalle Einblicke in die Nach- und Endbearbeitung der Walzen. Auf riesigen Drehmaschinen werden die aus der Gießerei kommenden Walzen zunächst von ihren Gießrückständen befreit um dann auf Ihre endgültigen Maße gedreht zu werden.