Exkursion nach Pilsen und Dresden WS 2011/12

Die zweitägige Exkursion des Wintersemesters 2011/2012 führte über die tschechische Stadt Pilsen nach Dresden und schließlich nach Chemnitz. Die Firmen, die besichtigt wurden, boten einen weitläufigen Überblick über die unterschiedlichsten Fertigungsbereiche.

Die Exkursion startete am Montag, den 07.11.2011 in früher Stunde von der Fachhochschule Jena. Nach einer vierstündigen Busfahrt hatten die Studenten die Möglichkeit, das Zentrum der Stadt Pilsen zu erkunden. Gegen 15:00 Uhr startete vor dem bekannten Brauereitor der Pilsener Brauerei die Besichtigung der Produktionsanlage, wo vor allem die Biersorte „Pilsener Urquell“ produziert wird. Zu Beginn erfuhren die Studierenden interessante geschichtliche Hintergründe der Brauerei, welche seit 1842 ihr weltbekanntes untergäriges Bier braut. Als nächstes wurde die Abfüllanlage der Firma Krones AG, welche eine der modernsten in ganz Europa ist und 2006 in Betrieb genommen wurde, besichtigt. Drei Abfüllstraßen, zwei für Flaschen, eine für Dosen, sorgen unter anderem dafür, dass die Flaschen gewaschen und kontrolliert werden. Parallel dazu wird das Bier pasteurisiert und anschließend in die sauberen Flaschen und Dosen abgefüllt. Diese werden nach dem Verschließen etikettiert, mit dem Ablaufdatum versehen und in Kisten oder andere gewünschte Verpackungsarten verstaut. Die 60.000 abgefüllten Flaschen pro Stunde werden mittlerweile in über 50 Länder verkauft. Nach den Eindrücken der modernen Fertigung folgten ein informativer Film über die Bierherstellung sowie ein Rundgang durch die alten Fertigungshallen und das angrenzende Museum. Die Besichtigung endete im Brauereikeller mit der Verkostung eines traditionell gebrauten Bieres.

Gleich im Anschluss ist die Gruppe mit dem Bus weiter nach Dresden gefahren, wo eine Übernachtung in der Jugendherberge „Jugendgästehaus“ geplant war. Nach dem Frühstück war es für zwei Stunden möglich, die barocke Innenstadt Dresdens erkunden. Ab 11:30 Uhr wurde die Gläserne Manufaktur der Volkswagen AG besichtigt, wo seit 2001, als einziger Standort weltweit die Oberklassenlimousine „VW Phaeton“ produziert wird. Zu Beginn gab es einen Überblick über die Fertigungslinie, welche in drei Fertigungsabschnitte unterteilt ist, und ein paar grundlegende Informationen zur Automobilmanufaktur Dresden GmbH. Die Studierenden konnten aktiv nachverfolgen, wie die angelieferten Karosserien, welche im Volkswagenwerk Zwickau gefertigt werden, über eine hochmoderne Elektrohängebahn auf schuppenartige Bänder montiert werden. Über mehrere Takte wird die Rohkarosserie mit zugelieferten Bauteilen wie Kabelbäume, Elektronikkomponenten, Schiebedach und Armaturen ausgestattet. Dabei dauert ein Takt ca. 15 Minuten, um trotz hohem Handarbeitsaufwand die Qualität zu gewährleisten. Nach der Vormontage wird die Karosserie mit dem Fahrgestell, inklusive Motor, verschraubt und weitere Bauteile wie Lichter, Scheiben und Sitze werden montiert. Als letzter Fertigungsschritt steht der Test jedes einzelnen Fahrzeuges an, der sowohl in der Fertigungsmanufaktur sowie auf öffentlichen Straßen stattfindet. Es werden gegenwärtig 56 Fahrzeuge pro Tag fertig gestellt, welche weltweit verkauft werden.

Nach der Besichtigung der Gläsernen Manufaktur hieß das nächste Ziel Chemnitz. Die Besichtigung der Firma NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH konnte um 15:30 Uhr beginnen. Das Unternehmen ist weltweit renommiert, und stellt mit 175 Jahren Erfahrung Universaldrehmaschinen unter anderem für die Automobilindustrie, die Schiffsbauindustrie und die Luft- und Raumfahrtindustrie her. Dabei wurden im Jahr 2010 1200 Mitarbeiter beschäftigt und ein Umsatz von 270 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Besichtigung startete in dem Bereich der Instandsetzung, wo verschlissene Spindelstöcke auseinander genommen und neu aufgebaut werden. Danach konnten die Studierenden den unterschiedlichen Aufbau einzelner Maschinenbetten einsehen. Im Anschluss wurde die Montagelinie besichtigt, wo eine flexible Fertigung durch ein variables Baukastensystem möglich ist. Hier werden die verschiedenen Typen von Universaldrehmaschinen montiert. Mit den größten Varianten können Schiffswellen mit einem Durchmesser von bis zu 1,5 m und einer Länge von 7,5 m gedreht werden.

Nach diesen neu gewonnenen Eindrücken konnten die Studierenden die Heimreise für anregende Diskussionen nutzen. Gegen 19:00 Uhr erreichte der Bus die FH-Jena.