Zum Hauptinhalt springenSkip to page footer

Best Practice Beispiel: Flipped-Classroom - Grundlagen der Soziologie in der Sozialen Arbeit

Kurzbeschreibung

Zu Beginn des Studiums der Sozialen Arbeit werden die Grundlagen verschiedener Bezugsdisziplinen vermittelt. Studierende sollen u.a. mit soziologischen Fragestellungen vertraut gemacht werden, theoretische Konzepte erlernen und diese auf praktische Fragestellungen in verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit anwenden. Mithilfe des Flipped-Classroom-Konzepts erfolgt die Vermittlung von Kenntnissen und deren Anwendung asynchron. In Vorbereitung jeder Seminarsitzung erarbeiten sich Studierende Kenntnisse in Form eines Lernvideos. Der Arbeitsauftrag für Studierende ist dabei, das Video vollständig anzusehen und sich Notizen auf den begleitenden Präsentationsmaterialen zu machen. Die Studierenden sind dazu aufgefordert Verständnisfragen zu notieren. In ausgewählten Fällen beinhalten die Videos vorab konkrete Aufgabenstellungen, mit denen sich die Studierenden auseinandersetzen müssen (z.B. Rechercheaufträge).  Die Videos sind ansprechend mithilfe der Präsentationssoftware „Prezi“ aufbereitet – aus der auch die Foliensätze generiert werden. Die Präsenzphase konzentriert sich anschließend auf das Tiefenverständnis und die Anwendung der theoretischen Inhalte aus dem Lehrvideo. Jede Sitzung beginnt mit der Klärung der vorab notierten Verständnisfragen. Das Lehrformat motiviert zu einer intensiven Vorbereitung von Seminarsitzungen und ermöglicht die gegenstandbezogene Vertiefung der Lehrinhalte.

Ausschnitte aus einem Lehrvideo

(das vollständige Video ist in der rechten Spalte zu finden)

Vorgehensweise/Einsatzszenario

Didaktische Herausforderungen

  • Studierenden muss klar vermittelt werden, dass Lehrvideos zur Vorbereitung der Sitzung geschaut werden müssen.
    • Bei konsequenter Umsetzung des Konzepts wird diese Vorgabe in den überwiegenden Fällen eingehalten. Zusätzliche Apelle waren nach bisheriger Erfahrung nicht nötig.
  • Die Präsenzphase darf nur der Vertiefung dienen. Die Inhalte aus dem Lehrvideo dürfen zu Beginn der Präsenzphase nicht wiederholt bzw. auch keine neuen Inhalte präsentiert werden.
  • Da in der Präsenzphase keine neuen Kenntnisse vermittelt werden, war zunächst die Befürchtung einer hohen Absenzquote. Nach den praktischen Erfahrungen ist die Anwesenheitsquote höher als in reinen Präsenzseminaren.
  • Studierende müssen motiviert werden, selbst Fragen an das Lehrmaterial zu stellen und Verständnisprobleme zu erkennen. Anwendungsübungen der Präsenzphase werden genutzt, um entsprechende Sensibilisierung herbeizuführen.
  • Arbeitsergebnisse der Präsenzphasen müssen gesichert und in klarem Bezug zum Stoff der Lehrvideos gestellt werden. Hierzu wurde auf eine Ergebnissicherung auf digitalen Boards zurückgegriffen (Padlet).

Lernziele

  • Vermittlung von Grundlagenwissen relevanter soziologischer Theorien
  • Fähigkeit zur Anwendung auf Handlungsfelder der Sozialen Arbeit
  • Erkennen und Artikulieren von Verständnisproblemen
  • Präsentieren und argumentatives Verteidigen von eigenen Überlegungen

Umsetzungshinweise

  • Die Erstellung von Lehrvideos ist zeitlich, organisatorisch und technisch aufwändig. Realistisch umsetzbar ist das Konzept nur mit einer Erstellung der Videos in der Semesterpause.
  • Begleitend zu Lehrvideos müssen Folien für Mitschriften bereitgestellt werden. „Prezi“ hat sich dafür aufgrund der mangelnden Kompatibilität als nicht optimal erwiesen.
  • Eine Nachbereitung von Lehrvideos ist aufwändig (Schnitt, Ton-, Bildnachbearbeitung, Komprimierung). Sinnvoll ist es, entsprechend mehr Zeit in eine gute Vorbereitung zu stecken (einheitliches Setting von Licht, Raum, Klang).
  • Besonders auf eine gute Tonqualität ist zu achten. Gute Tipps gibt es aus dem großen Bereich des Podcast-, Streaming- und YouTube-Umfelds.
  • Bei einer Einbindung in Lernplattformen oder zusätzlicher Anreicherung mit interaktiven Lernelementen (z.B. H5P) auf Kapazitätsgrenzen und Feedbackmöglichkeiten achten.
  • In der Präsenzphase liegt die Arbeits- und Redezeit bei den Studierenden.

Methoden

  • Lehrvideo (ggf. Frage- und Aufgabenstellungen ansprechen)
  • Präsenzphase
    • Gruppenarbeiten
    • Anwendungsaufgaben
    • Diskussionsrunden

Medien

  • Lernmanagementsystem Moodle/Stud.IP alternativ Nextcloud
  • Kamera/Mikrofon
  • Prezi (alternativ PowerPoint o.ä.)
  • Für Präsenzphase: Ergebnissicherung via Padlet
  • für Videoaufnahme "OBS Studio"
  • Schnitt "Shotcut"

 

Wie stark werden folgende Kompetenzen auf einer Skala von 1-10 gefördert?

Fachkompetenz

Methodenkompetenz

Sozialkompetenz

Selbstkompetenz

interdisziplinäre Kompetenz

Mit welchem Ziel wurde dieses Konzept erstellt?

  • um Stoffvermittlung für mehrere Seminargruppen zu vereinheitlichen
  • um Zeiträume für eine Vertiefung des Verständnisses und die Anwendung zu schaffen
  • um Studierende zu aktivieren
  • um eine kontinuierliche Vorbereitung der Sitzung zu ermöglichen

 

Wie hoch ist der Arbeitsaufwand für Lehrende auf einer Skala von 1-10?

Vor der Veranstaltung

Während der Veranstaltung

Nach der Veranstaltung

Bewertung/Prüfungsleistung: Wie wurde der Leistungsnachweis erbracht?

  • Klausur