Geschichte

Vor 1905

Ernst Abbe stellt seine sehr umfangreiche private Büchersammlung den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Zeiss-Werkes Jena zur Verfügung.


1905

Nach dem Tod von Ernst Abbe erhält die private Buchsammlung den Status als „Betriebsbibliothek“. Diese Bestände bilden de facto den Ursprung der heutigen Hochschulbibliothek.


1905-1935

Bibliothekserweiterung durch Ankauf zahlreicher wertvoller Professorenbibliotheken und fachspezifischer aktueller Literatur aus aller Welt für die Betriebsbibliothek des Zeiss-Werkes.


1915

Aufbau der Patentabteilung und Beginn der Sammlung relevanter Patentschriften.


1945/46

Das Know-how des Zeiss-Werkes wird als Reparationsleistung in die USA und Sowjetunion gebracht, dabei auch ein Teil der Patentsammlung in die USA und der Bibliothek in die Sowjetunion. Viele Bücher werden durch „vertrauliche Aufrufe“ ausgeliehen, um sie der angekündigten Deportation nach Russland zu entziehen.


1950

Die Bibliothek wird als Betriebsbibliothek des nunmehr „Volkseigenen Betriebes Carl Zeiss JENA“ weitergeführt.


1975

Gründung der Bibliothek an der Ingenieur-Schule für wissenschaftlichen Gerätebau "Carl Zeiss" in Jena.


1979

Rekonstruktion der Zeiss-Bibliothek mit modernem Lesesaal und Freihandausleihe.


1980

Die Zeiss-Bibliothek in Jena übernimmt die Koordinierung aller an das „Kombinat Carl Zeiss JENA“ angeschlossenen Betriebsbibliotheken in den Kombinatsbetrieben in Dresden, Saalfeld, Suhl, Freiberg, Rathenow, Lommatsch, Eisfeld, und Gera mit entsprechend erweiterter personeller, technischer und finanzieller Ausstattung. Auf Grund der herausragenden Stellung des Zeiss-Kombinates in der damaligen DDR-Wirtschaft konnte verstärkt Literatur aus den westlichen Ländern über die Zeiss-Vertretungen in diesen Ländern und durch zusätzliche staatliche Hilfen erworben werden.


1981

Erster Einsatz von Rechentechnik zur Erstellung einer für Zeiss relevanten Literaturdatenbank und eines digitalen, vorerst ausschließlich offline nutzbaren Bibliothekskataloges der Zeiss-Bibliothek.


1984

Teilrückgabe der 1946 beschlagnahmten Bücher aus der Sowjetunion und notgedrungen die Unterbringung eines Teilbestandes der historisch wertvollen Bücher im Optischen Museum Jena, das Teil des volkseigenen Kombinates war.


1987

Erste Online Recherche im INSPEC-Fonds in länderübergreifender Kooperation durch Mitarbeiter der Zeiss-Bibliothek.

 Information Service for Physics, Elektronics, and Computing (INSPEC) enthält über 19 Millionen Datensätze und ist eine der relevantesten Datenbanken für die fachspezifische und interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Ingenieurwesen, Physik und Informatik. 


1988-90

Auflösung der Wissenschaftlichen Zeiss-Bibliothek zugeordneten „Gewerkschaftsbibliotheken“. Diese Bestände (vorwiegend Belletristik) wurden an Kindereinrichtungen der Stadt Jena, die Ernst-Abbe-Bücherei Jena und die UB Augsburg gegeben.


1990

Zusammenführung von Bibliothek, Recherchestelle und Patentbibliothek zum Bereich „Zentrale Information“ der Carl Zeiss Jena Jenoptik GmbH.


1994

Übergang der Bibliothek und ihrer Bestände von der JENOPTIK GmbH an die neu gegründete Fachhochschule Jena und Neufirmierung als Hochschulbibliothek. Anfangs mussten Bestände aus Platzmangel in provisorischen Räumlichkeiten untergebracht werden.


1996

Die Hochschulbibliothek bezieht übergangsweise Flächen auf dem Campus der Universität Jena im Stadtzentrum in der Carl-Zeiss-Straße. So konnten erstmals die seit 1990 neu erworbenen Bestände und die gebundenen Zeitschriftenbände ab 1980 aufgestellt werden.


1997

Die Hochschulbibliothek beginnt als Teilnehmerin des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) mit der elektronischen Erschließung ihrer Bestände im Verbundkatalog. Zudem wird gemeinsam mit der ThULB Jena ein lokales Bibliothekssystem installiert als Voraussetzung für den Online-Katalog (OPAC) der Fachhochschule, das Erwerbungsmodul und das elektronische Ausleihsystem.


2000

Die Hochschulbibliothek zieht auf den Campus der Fachhochschule in der Carl-Zeiss-Promenade mit großzügigem Freihandbereich auf drei Etagen und einem großen schönen Lesesaal und wird am 04.10.2000 geöffnet. Jetzt konnten erstmalig alle Bestände, die z.T. vorher jahrelang in Kisten eingelagert waren, aufgestellt werden. Seitdem ist auch der wertvolle Fundus der ehemaligen Zeiss-Bibliothek mit ihren Spezialbeständen zur Feinmechanik und Optik, die teils bis ins 17. Jahrhundert reichen, nutzbar.
Mit der Eröffnung der Bibliothek wird die elektronische Ausleihe eingeführt, mit dem Vorteil, dass die Nutzer jederzeit von zu Hause oder anderen Orten aus entliehene Bücher verlängern können.


2002

Die Hochschulbibliothek der FH Jena erhält neben den Universitäten Jena und Ilmenau als einzige Thüringer Fachhochschule von dem Deutschen Patent- und Markenamt München (DPMA) den Status als „Patentinformationsstelle“.


2009

Einführung des Erwerbungsmoduls (ACQ). Das System ermöglicht eine effizientere Verwaltung der Erwerbung. Unsere Bibliotheksbenutzer können nun im Online-Katalog recherchieren, welche Titel bereits bestellt sind. Diese werden mit dem Vermerk „bestellt / in Bearbeitung“ angezeigt.


2018

Der langjährige Bibliotheksleiter Hr. Löbnitz geht in den Ruhestand und übergibt den Staffelstab an Fr. Heist.


2020

Verstärkte Erwerbung elektronischer Medien, insbesondere von E-Books, für Studium und Lehre - bedingt durch die besondere Situation während der Corona-Pandemie.


2021

Austausch der gesamten IT-Technik im Benutzungsbereich und Erwerbung eines neuen Buchscanners für die Nutzerinnen und Nutzer.


2023

Einführung des KATALOGplus, einem neuen Recherchetool (Discovery System) zur Erleichterung der Medienrecherche im Bibliotheksbestand.