7 Wunder Jenas – die kennt nur ein echter Student
Naja, zumindest war dies vor vielen Jahren der Fall. Aber …
Was hat das ganze überhaupt zu bedeuten?
Übersetzt heißt der Spruch: „Altar, Kopf, Drachen, Berg, Brücke, Fuchsturm, Weigelsches Haus, die sieben Wunder Jenas.“ Jena entwickelt sich zu Beginn des 18. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten und anerkanntesten Studienstandorte Deutschlands, wodurch viele Personen behauptet haben, in Jena zu studieren, ohne je hier gewesen zu sein. Um gegen diese „Hochstapler“ vorzugehen, entwickelten Studenten in Jena einen Spruch, der die Besonderheiten aus Jena aufzählt. Wer diesen Spruch und seine einzelnen Bedeutungen kannte, konnte sich somit als „wahrer“ Student aus Jena identifizieren.
Welche Wunder gibt es?
Eins der sieben Wunder ist Weigeliana domus das Weigelsche Haus, das zwischen 1667-1670 von Erhard Weigel, einem Jenaer Professor der Mathematik, Physik und Astronomie, gebaut wurde. Eine Legende erzählt, dass der Professor Studenten einlud, um sie von seinen mechanischen und physikalischen Anlagen im siebenstöckigen Gebäude zu begeistern. Insbesondere die „Kellermagd“ fand bei den Studenten große Begeisterung, denn der Professor bot, nachdem sein Weinglas gelehrt wurde, dem Studenten, der ihm als erstes einen neuen Wein aus dem Keller holte, eine gute Note an. Doch als die Stundeten aus dem Keller zurückkamen, hatte der Professor bereits ein volles Weinglas, das er mithilfe seiner sogenannten „Weigelschen Kellermagd“, geschafft hatte. Dies ist eine Hebevorrichtung, die Wein bis in das oberste Stockwerk pumpte. Da das Haus 1898 abgerissen wurde, ist heute nicht ganz klar, inwieweit alle Anlagen in diesem Haus auch wirklich funktionierten.
Zu den weiteren Wundern gehört Ara, die Altarunterführung der Stadtkirche. Pons steht für die „Camsdorfer Brücke“, die größte steinerne Brücke aus dem Mittelalter, die seitdem mehrfach zerstört und wiederaufgebaut wurde. Caput, besser bekannt als „Schnapphans“, ist die Holzbüste eines Narren, welche die Rathausuhr ziert. Draco beschreibt eine Drachenstatur mit sieben Köpfen, die im Stadtmuseum steht. Vulpecula turris verewigt den 30 m hohen Fuchsturm und Mons den 385 m hohen Berg „Jenzig“, der ebenfalls zu den sieben Wundern Jenas zählt.
Text und Foto: Julia Majewski
Studierende am Fachbereich Betriebswirtschaft